Weltfrauentag - und noch ein weiter Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung

Stadträtin Sabine Zeidler konnte als AsF-Ortsvorsitzende eine große Schar an Frauen begrüßen.

10. März 2018

Mit Rosen wurden die zahlreichen Besucherinnen von der russischen Folkloregruppe "Kalinka" in der Almhütte zu Beginn eines sowohl politischen wie unterhaltsamen Abends begrüßt. "Wir feiern und genießen den heutigen Abend, der uns Frauen gehört!" begrüßte AsF-Vorsitzende Sabine Zeidler das volle Haus.

Zeidler erinnerte an den von Clara Zetkin 1911 erstmals veranstalteten Frauentag, der noch das Wahlrecht als Ziel hatte, das vor einhundert Jahren dann auch eingeführt wurde. Doch von wirklicher Gleichberechtigung sei in Führungspositionen, bei den Gehaltstabellen und den Pflichten für Haushalt und Familie noch viel zu sehen, so die Rednerin. Der Frauenanteil sei im aktuellen Bundestag auf 30,7% und im Bayerischen Landtag auf 28% gesunken.

Die Landtagsabgeordnete Annette Karl rief die Frauen dazu auf, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen, Frauen in die Parlamente zu wählen und wirkliche Gleichberechtigung 50:50 einzufordern.

OB Kurt Seggewiß zeigte anhand des Beispiels seiner Stadtverwaltung, wie das Reißverschlussprinzip gut funktioniert. Die Hälfte der Führungspositionen sei weiblich besetzt. Das wirke sich auch positiv auf die Gesprächsführung bei Konferenzen und die Arbeitsweise aus. Für die anstehenden Landtags- und Bezirkswahlen habe die SPD zahlreiche Kandidatinnen aufgestellt.

Hildegard Ziegler, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende empfahl in ihrem Grußwort, den Frauentag zum Erkennen der Verhältnisse zu nutzen, um dann das Jahr über an deren Veränderung zu arbeiten. Aus dem Birgland berichtete Bürgermeistern Brigitte Bachmann aus der dortigen Kommunalpolitik.

Vorbildliche Frauen aus der Geschichte wurden von drei Frauen der AsF Weiden vorgestellt: Anke Reiß sprach über die britische Suffragettenbewegung, die als erste den Kampf um die Frauenrechte aufnahm. Waltraud Koller-Girke über Toni Pfülf (einzige Frau im Arbeiter- und Soldatenrat München 1918/19) und Sonja Schreglmann stellte das Leben der ersten Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner vor.

Für Musik, Spaß und Unterhaltung sorgte die Gruppe "Kalinka", die diesmal durch ein neues Repertoire ("Anton aus Tirol", "Dschngis Khan") und mit Kostümwechseln überraschte. Das singende Weidener Kabarettduo Lore und Willi übertraf sich diesmal selbst mit gelungenen Sketchen "Der stumme Angeklagte", "Moritat vom Mann" oder "Die schöne Frau".

Zum Abschluss des Abends wurden die Gäste noch mit Primeln beschenkt.

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