Konfrontation mit dem dunkelsten Geschichtskapitel Deutschlands

27. Mai 2017

Die Weidener AsF-Frauen begaben sich am 26. Mai 2017 mit einer dreißigköpfigen Reisegruppe auf Besuchsfahrt ins Konzentrationslager Flossenbürg, dem etwa 90 KZ-Außenlager zugeordnet waren. Flossenbürg war ein Lager zur Ausbeutung von Zwangsarbeitern und deren "Vernichtung durch Arbeit" in den Steinbrüchen, in denen ein Arbeitstag zwölf Stunden zählte. Aber auch Massenerschießungen und gezielte Hinrichtungen fanden in Flossenbürg statt, tausende von KZ-Häftlingen wurden ermordet. Bestanden die Häftlinge in den ersten Jahren zum großen Teil aus Deutschsprachigen, deren Kleidung mit einem grünen Winkel für Berufsverbrecher in kriminalpolizeilicher Vorbeugehaft gekennzeichnet waren, so stieg mit der Zeit die Anzahl der ausländischen Häftlinge, die mit einem roten Winkel als Politische markiert wurden.

Die Weidener Gruppe wurde von Markus Rutter durch die Anlage geführt, der seinen Gästen einige der Schicksale der Häftlinge vor Augen führte. Zu den Opfern zählten auch bekannte Persönlichkeiten des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, wie etwa der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer.

Eine Schweigeminute galt dem "Stein des Anstoßes", dem Gedenkstein der von der SPD im Jahr 1995 für die in der NS-Zeit ermordeten SozialdemokratInnen errichtet wurde und die Inschrift trägt: "Den Frauen und Männern, die ihr Leben gegeben haben für Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit".

Sabine Zeidler fasste die Eindrücke treffend zusammen: "Das KZ Flossenbürg zeigt was Unmenschlichkeit bedeutet. Lasst uns alle bitte niemals mehr schweigen! Wehret den Anfängen!"

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